Cards Against Humanity
Cards Against Humanity ist ein Partyspiel, in welchem die Spieler versuchen Fragen beziehungsweise Lückensätze mit möglichst lustigen (oft derben, politisch unkorrekten und ekligen), auf Spielkarten vorgegebenen, Sätzen oder Wörtern zu beantworten.
Das Spiel ist als kostenloser Download zum Ausdrucken, aber auch als offiziell veröffentlichte Version zum Kaufen erhältlich. Die Idee basiert auf dem erfolgreichen Kartenspiel "Apples to Apples", welches Jahre früher schon veröffentlicht wurde. Finanziert wurde das Projekt über eine Kickstarter-Kampagne im Jahr 2010. Das Spiel hat seitdem viel Zuspruch erhalten. Als Hauptgründe für diesen Erfolg sind das einfache Spielkonzept und der satirische und oft nicht jugendfreie Inhalt zu nennen. Vor allem Menschen mit viel Humor werden Spaß an dem Spiel finden.
Grundlage für die unzähligen Erweiterungen ist, dass das Spiel unter der Creative Commons Lizenz BY-NC-SA entwickelt und vertrieben wird. Der Name Cards Against Humanity ist als Referenz auf "crimes against humanity" zu verstehen. Dieser reflektiert den oft politisch nicht ganz korrekten Inhalt der Spielkarten.

Geschichte
Die Idee von Cards Against Humanity kam von einer Gruppe Absolventen der Highland Park High School.
Inspiriert von dem bekannten Kartenspiel „Apples to Apples“ wollten sie ein Spiel für Silvester erfinden. Anfangs wurde das Spiel „Hyper-Theticals“ genannt, wobei hier die Aufgabe bestand, zu einer bestehenden Frage sich möglichst witzige Antworten einfallen zu lassen. Später wurden die Antworten, so wie wir es heute kennen, auf Karten vorgegeben und das Spiel in Cards Against Humanity umbenannt.
Nach Angaben eines Hauptautors sollen 8 Hauptautoren, 5 oder 6 Teilzeit Entwickler und tausende Freunde und Bekannte bei der Entwicklung mitgewirkt haben.
Entwicklung
Die Entwicklung finanzierte die Absolventengruppe über die bekannte Kickstarter Website. Am 1. Dezember 2010 wurde die Kampagne mit einem Ziel von 4000$ gestartet und innerhalb von nur 2 Wochen war dieser Betrag gesammelt. Am Ende der Kampagne, am 31. Januar, wurden sogar 15.000$ erreicht! Hier findest du das Kickstarter Projekt.
Der Anstieg des vorhandenen Budgets gab den Erfindern den Ansporn weitere 50 Karten in das Spiel hinzufügen. Cards Against Humanity wurde von AdMagic Incorparated gedruckt, welche benutzerdefinierte Spielkarten herausbringt. Im Jahr 2015 ist das Spiel nur in den USA, Canada, Australien, Neuseeland und in der UK offiziell verfügbar. Seit Anfang 2016 kann das Spiel über Amazon gekauft werden.
Veröffentlichung und Verkauf
Nach einer sechsmonatigen Entwicklung wurde Cards Against Humanity im Mai 2011 offiziell veröffentlicht. Amazon.com gab nach einem Monat bekannt, dass das Spiel die Nummer Eins unter den Spielen erreicht hat. Seit seiner Veröffentlichung ist CAH immer beliebter geworden, welche über die Jahre eine Steigerung des Umsatzes bewirkte. Die Chicago Sun Times schätz, dass das Spiel mindestens 12 Millionen US-Dollar Gewinn erzielt hat. Nach Angaben des Unternehmens haben Kunden die PDF Datei, seit dem Beginn der Erfassung, etwa 1,5 Millionen Mal im Jahr heruntergeladen.
Cards Against Humanity schließt den Einzelhandel als Vertriebskanal aus. Der CO-Gründer Max Temkin begründet in 2014, dass der Einzelhandel die Marke verbilligen würde. Im Oktober 2011 wurde das Spiel als ein Teil der „Big Games“ Bereich des jährlichen „IndieCade Games“ Festival in Culver City ausgestellt, wo die Freigabe einer ersten Erweiterung offiziell angekündigt wurde. Die erste Erweiterung umfasst 100 neue Karten und 12 leere Karten, welche im November 2011 veröffentlicht und in drei Tagen komplett ausverkauft war. Am schwarzen Freitag 2013 legten die Macher einen „Anti Verkauf“ Tag ein, wo der Preis von Fünf Dollar eine Freude und Popularität bei den Fans und Medien bewirkte.
Das Spiel bekam, trotz des höheren Preises, auf Amazon.com den meistverkauften Status und erlebte in diesem Zeitraum eine Verkaufsspitze. Im darauffolgenden Jahr wurde, um „die Erfahrungen des ultimativen Einsparungen an Cards Against Humanity zu verhelfen“, das Spiel und seine Erweiterungen von dem Online Shop entfernt. Es wurde durch „Bullshit“ – eine Dose, welcher tatsächlich sterilisierte Stier Kot enthielt, ersetzt. Über 30.000 Exemplare wurden verkauft.
Am schwarzen Freitag 2015 bot die Internetseite eine „Black Friday Only“ ein Sonderangebot mit „Gebe für das Spiel 5 US Dollar“ an. Es gab ein Kontrollbox, um diese Aktion zu bestätigen. Hier wurde auf „ich bezahle für Karten gegen die Menschlichkeit Fünf US Dollar und erhalte im Gegenzug nichts„ hingewiesen. An diese Kampagne beteiligten sich insgesamt 11.248 Kunden mit 71.245 US Dollar.
Später kündigten die Erfinder an, dieses Geld unter den Firmenmitglieder gerecht aufzuteilen. Sie erwarteten im Gegenzug von jedem Mitglied einen Bericht, der enthielt, für was sie das Geld ausgegeben hatten. Die Meisten spendeten das Geld an verschiedene gemeinnützige Organisationen.

Philanthropie
In Dezember 2012 veröffentlichte Cards Against Humanity eine spezielles Sonderurlaub Erweiterungspaket. Die Kunden durften hier den Preis für das Spiel selber bestimmen. Der durchschnittliche Betrag betrug 3,89 US-Dollar, wobei die meisten der Teilnehmer 5 US-Dollar bezahlten. Insgesamt hat diese Aktion 70,066.27 US-Dollar eingebracht. Die Macher spendeten diese Summe an die Wikimedia Fundation.
Im folgenden Jahr, im Dezember 2013, veröffentlichten die Entwickler eine „12 Days of Holiday Bullshit“ Promotion. Die Teilnehmer zahlten 12 US-Dollar und erhielten im Gegenzug 12 zufällige Geschenke in einer Zeitspanne von 12 Tagen.
Am zehnten Tag entschied Cards Against Humanity jeden Teilnehmer 1 US-Dollar zu spenden. Eine Gesamtsumme von 100,249.94 US-Dollar hat sich hierbei angesammelt. Dieser Summe wurde an mehrere Bildungsprojekte über Donorschoose gespendet. CAH kündigte ein “Wissenschaft” Erweiterungspaket in 2015 an, welche versprach, die Gewinne für die Stipendien für Frauen die in STEM gehen, zu spenden. Das Erweiterungspaket hat mit 500 Tausend US-Dollar für das Stipendium beigetragen.
Am 28. Juli 2015 kündigt Cards Against Humanity ein “Design” Erweiterungspaket an. Alle Einnahmen wurden dem Chicago Design Museum gespendet.
Am 19. November 2015 kündigte Cards Against Humanity ein “Fantasie” Erweiterungspaket an, welcher von verschiedenen Fantasy Autoren wie Patrick Rothfuss erfasst wurde. Die Einnahmen der ersten zwei Verkaufswochen dieser Packung wurden an die „Worldbuilder“ gespendet, um Heifer International zu unterstützen. Worldbuilder ist eine Wohltätigkeitsorganisation, welche von Pat Rothfluss gegründet wurde.
Im Dezember 2015 startete CAH ihren Urlaub Geschenk Kampagne mit „Eight Sensible Gifts for Hanukkah“. Hier wurden die humorvollen Geschenke im Laufe des Urlaubs an Hanukkah (Feiertag) versendet.
Die ersten drei Geschenke waren ein Paar Socken. Spätere Geschenke waren wie eine einjährige Mitgliedschaft in Chicago Public Radio Station WBEZ, sowie eine Woche bezahlter Urlaub für ihre chinesisch-stammenden Fertigungsanlagen Mitarbeiter.

Reaktionen der Öffentlichkeit
Cards Against Humanity wurde durch die Medien eher gelobt. Die Tageszeitung Chicago Tribune stellte das Spiel als „einfach, aber gut hergestellt“ dar. Die AV.Club, welche eine Internetseite in der Unterhaltungsbranche ist, beschrieb Cards Against Humanity als „ziemlich erstaunlich“ und der Media Group Thrillist lobt Cards Against Humanity als „das Spiel verdient ein Platz auf ihrer Party“.
Cards Against Humanity erhielt bei BoardGameGeek eine mittelmäßige Bewertung mit 6.48 von möglichen 10 Punkten. Ab Dezember 2015 rutschte das Spiel auf Platz 146 in der Partyspiele Liste.
Bei der AV.Club Befragung wird Cards Against Humanity als „A sort of Apples to Apples for the crass and jaded“ bezeichnet. Gutachter sowie einige der Spieler kritisieren das Spiel wegen der politisch unkorrekten Inhalte und Beleidigungen.